Was ist ruth fischer?

Ruth Fischer war eine deutsche Politikerin, die von 1920 bis 1922 als eine der führenden Funktionärinnen in der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) tätig war. Sie wurde am 15. Dezember 1895 in Leipzig geboren und trat bereits mit 16 Jahren der sozialistischen Jugendbewegung bei. Sie war eine leidenschaftliche Kämpferin für die Rechte der Arbeiterklasse und setzte sich für soziale Gerechtigkeit ein.

Fischer war eine wichtige Stimme innerhalb der KPD und gehörte zu den Initiatoren des sogenannten "linken Flügels". Sie kämpfte für eine radikale Revolution und kritisierte sowohl die sozialdemokratische Arbeiterbewegung als auch die Sozialfaschisten, die sie als unkritische Unterstützer des kapitalistischen Systems ansah.

1920 wurde Fischer Mitglied des Zentralkomitees der KPD und war damit eine der wenigen Frauen in dieser Position. Sie nahm an den Debatten und Entscheidungen auf höchster Parteiebene teil und trug maßgeblich zu politischen Strategien und Ausrichtungen bei.

Allerdings führten ihre radikalen Ansichten und ihre Kritik an der strategischen Ausrichtung der KPD zu zunehmenden Spannungen innerhalb der Partei. 1922 verließ Fischer die KPD und gründete stattdessen die Kommunistische Arbeiterpartei Deutschlands (KAPD), die einen noch radikaleren Kurs verfolgte. Sie blieb jedoch politisch aktiv und zog nach der Machtergreifung der Nazis 1933 in die Schweiz, wo sie weiterhin gegen das NS-Regime kämpfte.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges zog Fischer nach Ost-Berlin und trat der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) bei. Sie arbeitete im Ministerium für Außenhandel und engagierte sich in verschiedenen kulturellen Institutionen.

Ruth Fischer starb am 13. März 1961 in Ost-Berlin. Ihr politisches Erbe und ihre Rolle im Kampf um soziale Gerechtigkeit während der Weimarer Republik bleiben bis heute relevant und werden weiterhin diskutiert.